Burgruine Wehrturm Katzenstein Erl

 

Mit der Einverleibung der Gerichte Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg im Jahre 1504 in die Grafschaft Tirol wurde der Turm zu Windshausen zum nördlichsten Tiroler Vorposten. Seither nahm dieser Turm, heute unter dem Namen Ruine Katzenstein bekannt, eine exponierte Stellung bei der Grenzverteidigung ein. 

 

In den Kriegen von 1703 (Spanischer Erbfolgekrieg), und 1740 bis 1744 (Österreichischer Erbfolgekrieg) standen der Pass und der Turm von Windshausen im Mittelpunkt der Kämpfe um Tirol. Im Winter 1800/01 wurde der Pass wiederholt angegriffen, konnte sich aber behaupten. Im Verlaufe des Tiroler Freiheitskampfes 1809 wurde der Turm dann am 12. Mai von überlegenen französischen-bayrischen und verbündeten sächsischen Truppen abermals angegriffen, erobert und zerstört. 

 

Wann der Turm errichtet wurde ist nicht bekannt. Die älteste Urkunde, die von einem Turm spricht, stammt aus dem Jahre 1310. Dieser Turm gehörte nicht etwa zu einer Burganlage, sondern war ein Wehrturm, Waffenlager und Pulvermagazin, aus dem sich die zu den Waffen gerufenen Bauern mit Kriegsausrüstung versorgten. Dem Turm nördlich vorgelagert ist ein bergwärts ziehender Sperrgraben der ehemaligen Grenzbefestigung.  (Auszug aus Wehrbauten.de)

 

Früher war die Burgruine schon von weitem sichtbar. Heute allerdings ruht sie tief versteckt im Wald und ist von der Strasse aus nicht mehr zu sehen. Gleich beim alten Grenzübergang zwischen Schwaigen und Windshausen in Erl steht in der Kurve die Kapelle "Heilig Kreuz". Dort kann man parken. In Richtung Erl gesehen führt direkt bei der Kurve links den Hang ein kleiner Pfad in den Wald hinein. Diesen Pfad folgt man etwa 200 Meter und gelangt dann an den alten Sperrgraben. Dort kann man schon einige Meter oberhalb am Fuße des Kranzhornes die Ruine der Burg Katzenstein sehen. Zum Turm sind es noch wenige, wenn auch steile Meter zu gehen. Alles in allem dauert der "Marsch" von dem Kirchlein bis zur Burg ca. 5 Minuten.

 

Die Ruine selber steht inmitten alter knorriger Bäume und sieht ein wenig aus wie ein verwunschenes Spukschloss.  Unzählige Bäume und Sträucher haben den Innenhof des Wehrturmes, denn ein solcher ist er ja, in Besitz genommen und ragen bereits über die verfallenden Mauern.

 

Das Mauerwerk selbst ist relativ gleichmäßig gemauert. Es sind auch noch einige Verbindungsbalken und Eisenanker vorhanden.  Aber die Ruine ist schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Mauer bröckelt bereits bei der kleinsten Berührung. Der Turm selber misst ca 10 x 10 Meter und dürfte so an die 7 bis 8 Meter hoch gewesen sein. Teilweise scheint er im Inneren rund gewesen zu sei, denn einige Fragmente von der Innenmauer sind noch erhalten.

 

Neben der Burgruine stehen viele alte Bäume mit Schnitzereien und zeugen davon, dass die Ruine doch noch nicht in Vergessenheit geraten ist.

Falls man einen Besuch mit Kindern unternimmt ist unbedingt darauf zu achten, dass nicht auf den Mauern herumgeklettert wird, weil sie wirklich sehr sehr brüchig sind.

 

Alles in allem ist die Burg und er Platz selber wunderschön und lädt zum Entspannen und Erholen ein.

 

Man kann dann den Pfad wieder zurück nehmen, oder einem Waldweg folgen, der nach Windshausen führt. Diesem folgt man bis zum "Euzenauerbach". Kurz vor dem Bach kommt man auf eine Lichtung, wo sich ein weiterer Parkplatz befindet. Man geht dann die schmale Strasse runter bis zur Hauptstrasse in Windshausen und wieder zurück zum Parkplatz beim Kirchlein. Dauer ca. 1/2 Stunde.

 

Wie die Burg Katzenstein zu ihrem Namen kam

 

Eigentlich war die Ruine ja keine Burg, und früher hieß der Turm auch "Kaiserturm". Aber es gibt vom Turm folgende Sage:

 

Im Volksmund wird der Wachturm bei Windshausen "Katzenstein" geheißen. In alter Zeit soll dieser Wachturm eine Burg gewesen sein. Der Ritter dieser Burg verbrauchte manchmal gar zu viel guten Etschländer Wein. In der heiligen Nacht trank er hundert Becher. Als er den letzten Tropfen trank, versank die Burg und mit ihr der trinklustige Ritter. Alle sieben Jahre sieht man nun in der heiligen Nacht den Ritter als Katze verwandelt um den Turm schleichen.

 

Wenn man sich die Reste der Mauer die ringsum den Turm herum sind betrachtet, dann sieht es tatsächlich so aus, als ob sie im Boden versunken wäre. Vielleicht ist ja doch was wahres dran an der Burg von Katzenstein.


Vor der Kapelle ist ein kleiner Parkplatz wo 2 Autos Platz haben

In Fahrtrichtung Erl gesehen; es befindet sich direkt in der Kurve ein weiterer kleiner Parkplatz für 2 Autos

Der kleine Waldpfad der zur Ruine hinaufführt

Bereits im nach einigen Metern kann man die Ruine schon sehen

Bäume überwuchern die Burg bereits und man kann mit Recht behaupten, die Burg ist versunken.

Wer hat wohl als letztes aus dem Fenster geblickt? Der trinklustige Ritter aus der Sage etwa?

Die Bäume laden zum Energie auftanken ein

Durch eines der vier "Tore" betreten wir den Innenhof des Turmes

Teilweise ist die innere Mauer noch zu erkennen

Schon gehts wieder an den Abstieg

Da ist wohl noch ein Besucher zur Burg unterwegs

Aufnahme von 1912. Da war die Burg noch im Freien